Berichte/ Impressionen 2021


Weihnachten 2021 in Lübeck

Über der Trave zieht der Abend auf, als sich am 23.12.2021 vier Ruderinnen der LFRG und vier Gastruderinnen aus Neumünster und Kappeln am Bootshaus zu einem weihnachtlichen Rudern einfinden. Boote und Ruderinnen werden mit Lichterketten geschmückt. Die Nikolausmützen werden bei den kalten Temperaturen tief in die Stirn gezogen. Fertig zum Abstoßen vom Steg beginnt gut gelaunt die Fahrt um die Stadt. Die Kulisse der Lübecker Altstadt mit alten Bürgerhäusern, dem Holstentor und mit Lichterketten geschmückten Tratitionsseglern im Hafen, vermitteln weihnachtliche Stimmung. Vom Weihnachtsmarkt leuchtet das Riesenrad herüber. Ein "oh" und "ah", "wie herrlich" geht über die Rollsitze. Etwas durchgefroren wird das Bootshaus wieder erreicht. Bei Glühwein und selbstgebackenen Plätzchen wird Abschied genommen. Ein gelungener Jahresabschluss vom Rudern in Coronazeiten. Danke Christine für die Organisation.
Petra Sauer-Schulz


Henry - Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD

„Henry“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat drei engagierte Schleswig-Holsteiner ausgezeichnet.

Am Dienstag, den 21.09.2021, wurde Henry Klüssendorff von der LRG mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den Minister-präsidenten von Schleswig-Holstein Daniel Günther in Kiel ausgezeichnet.
Henry ist seit 1968 Mitglied der LRG und engagierte sich bereits früh ehrenamtlich als Jugendvorsitzender der LRG, dann als Vorsitzender der Schleswig-Holsteinischen Ruderjugend. Ausserdem war Henry drei Jahrzehnte Vorsitzender des Lübecker-Regatta Vereins. Durch die Integration der Rudervereine aus den neuen Bundesländern nach dem Mauerfall hat Henry an der Wiedervereinigung im Sport mitgewirkt. Welch eine Auszeichnung für einen so engagierten Ruderkameraden und seine Familie - Chapeaux!
Die Damen der LRG und LFRG standen mit Rosen in den Händen Spalier für Henry um ihn zu beglückwünschen.
Es erfüllt mich mit Stolz Henry zu kennen und ihn Tag täglich im Einsatz zu erleben.
Vielleicht auch ein Vorbild für die nächsten Generationen ….   

Danke Henry   


Juli/August 2021 Abenteuerliche Wanderfahrt auf der oberen und mittleren Weichsel

Ende Juli und Anfang August waren wir (Petra Sauer Schulz, Peter Thöl, Gisela Jennrich) zwei Wochen mit insgesamt 25 Ruderleuten auf der Weichsel. Unser Fahrtenleiter Lukasz Kaczmarek hat die Fahrt rundum sehr gut organisiert.
Die Tour begann in Krakau und endete in Warschau. Von Krakau waren wir ganz begeistert: vom wunderschönen, gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern und  besonders seinem jüdischen Viertel. Hier ließen wir uns abends von Klezmer Musik unterhalten.
Um Krakau von der Wasserseite mit seiner Burganlage, der ehemaligen Residenz der polnischen Könige, zu genießen, ruderten wir hier am ersten Tag auf und ab. Der Wasserstand der Weichsel wird hier nur durch zwei Schleusen gehalten. Ja, und danach begannen unsere Abenteuer.
Nach dem Aufriggern der Boote wurde mühsam nach einer passenden Einsatzstelle gesucht. Den Weg zum Wasser mussten wir uns frei treten: Brennnesseln, Schilf, Matsch, Steine waren dabei erschwerend.

Mit 5 Vierern fuhren wir immer in Kolonne. Im ersten Boot saß der Fahrtenleiter. An einer Stromschnelle  schaffte es das letzte Boot nicht mehr heil durch zu kommen. Das Boot lief voll Wasser, Ruderleute kippten aus dem Boot, lockere Sachen schwammen – es wurde alles gerettet – und es war Gott sei Dank – nichts  kaputt!
Ein Spruch des Fahrtenleiters war: „Königin Weichsel macht, was sie will!“ Das haben wir oft zu spüren bekommen. Die Boote wurden eines Abends auf dem Strand, fast am Festland, gelagert – auf Hockern wurden sie aufgebockt. Wir fanden, dass sie hier sicher lagen. Am nächsten Morgen trauten wir unseren Augen nicht: das Wasser war in der Nacht so gestiegen, dass alle Boote fast schwammen.
Eine andere Anlandestelle wirkte auf uns wie ein Dschungel: jeder musste zusehen, wie er durch Wasser, Matsch, Modder, Dickicht wieder festen Boden unter die Füße bekam. Eine polnische Familie, mit dem Fahrtenleiter von früheren Fahrten bekannt, versorgte uns für den nächsten Tag mit Blechen von selbst gebackenem Kuchen.

Bald kamen wir nach Sandomierz, einer sehr schönen südostpolnischen Stadt, die terrassenförmig zu den Ufern der Weichsel liegt. Die „Königin Weichsel“ änderte ihr Fahrwasser ständig. Die gesetzten Pricken und Bojen waren nicht immer zuverlässig.
Zirka 30 km vor Warschau havarierte ein Boot auf einer abgehalfterten Buhne. Das Boot hatte Risse – Ruderleute schwammen – ganz schöne Aufregung. Der Fahrtenleiter reparierte das Boot frühmorgens mit dem silbernen Panzerband.
An einem Kraftwerk wurden die Boote über eine Stromschnelle mit einem Kran aus dem Wasser gehoben und hinter der Gefahrenstelle wieder eingesetzt. Alle Boote haben diese Aktion heil überstanden.
Diese abenteuerlichen  Erlebnisse mit der Weichsel haben uns erfahren lassen, dass diese Teile naturbelassen und unreguliert sind und sich bei jedem Hochwassser verändern. Innerhalb dieser 2 Wochen hat sich der Wasserstand um 4 m erhöht.
Übernachtet haben wir immer in guten Hotels. Unsere Hauptmahlzeit war abends: Suppe und deftige polnische Gerichte. Wir träumen noch von Piroggen, Bigos und Rote Beete Suppe.
Schließlich haben wir bei einer Stadtführung noch Warschau kennengelernt  und das Flair dieser Stadt am Nachmittag genossen. 

                      

Gisela Jennrich
                                                                                                                                   Bilder: Petra Sauer-Schulz


Uschi Grascht wird geehrt

Ehrung für 40 Jahre LFRG
Die Adventsfeier der LFRG, auf der sonst Ehrungen stattfinden, war wegen Corona abgesagt. Da bot es sich an, innerhalb eines Geburtstagsfrühstücks, die Ehrung für Uschi Grascht vorzunehmen. Uschi hat unheimlich viele schöne Erlebnisse während ihrer Ruderzeit gehabt. Ihre eindrucksvollste Rudertour war eine Fahrt über die Ostsee von Fehmarn nach Lübeck im Zweier mit Steuermann mit ihrem Mann Jürgen und Klaus Zimmermann. Dabei sind sie Abkürzungen gefahren über die offene See. Es war eine aufregende, erlebnisreiche und immer noch ziemlich obenauf in Erinnerung liegende Fahrt. Sie waren dankbar und glücklich, als sie in Lübeck den Steg wieder sicher erreicht hatten. Wir wünschen Uschi weiterhin alles Gute.


Text Gisela Jennrich
Foto Petra Sauer-Schulz